Tavannes Watch Co.
Gruppe Schweizer Uhrenfirmen
Geschichte der Tavannes Watch Co.
Die Firma Tavannes wurde 1891 von dem Locler Uhrmacher Henri-Frédéric Sandoz gegründet und nach dem gleichnamigen Ort benannt. Cyma, seit 1892 zur Firmengruppe gehörend, produzierte gemeinsam mit Tavannes mit modernsten Maschinen komplizierte Taschenuhren. Er und seine Partner den Gebrüdern Theodore Schwob und Abramam Schwob erschlossen bald Märkte auf der ganzen Welt, insbesondere in Kanada, Russland, den USA und im Fernen Osten.
Eintragung der Tavannes Watch Co, Herstellung und Verkauf von Uhren im Schweizerischen Handelsregister am 20. November 1895 mit der Marken Tavannes Watch Co, La Tavannes, T.W.Co, Obi, léna, Azow, Kama, Dvina, Uhren, Uhrenteile, Gehäuse und Verpackung. Tavannes Watch Co baut 1899 eine Uhrengehäusefabrik am Eingang der Pichoux-Schlucht in Undervelier. 1904 Tavannes registriert die Marke Cyma Tavannes Watch Co. Etwa 1905 produzierten 750 Mitarbeiter 450.000 Uhren pro Jahr und die Produktion wuchs sehr schnell auf 750.000 Stück, die von 950 Mitarbeitern im Jahr 1909 hergestellt wurden. Henri-Frédéric Sandoz war ein produktiver Erfinder. Zwischen 1889 und 1907 meldete er 39 Patente zur Verbesserung von Uhren in seinem eigenen Namen an, und 11 weitere wurden von der Tavannes Watch Co. SA unter seiner Leitung registriert bis zu seinem Tod in 1913.
Um 1905 begann die Firmengruppe mit der Entwicklung von Taschenchronometern deren Spiralfedern aus der Nickel-Stahl-Legierung von Charles Edouard Guillaume bestanden. Seit 1909 werden in den Werkstätten der Tavannes Watch Co. auch die für diese Tätigkeit notwendigen Messgeräte, Mikrometer, einschließlich Fuß-Mikrometer (Maßeinheit), für die Uhrmacherei und Maschinenbauunternehmen hergestellt. 1910 gewann Tavannes Watch Co den Grand Prix für die tägliche Produktion auf der Weltausstellung in Brüssel mit 2.500 Uhren pro Tag. Die Zahlen sind da und zeigen den enormen industriellen Aufschwung der Tavannes Watch Co. Drei Jahre später folgte Henri Auguste Sandoz (1878-1936) seinem Vater als Direktor der Tavannes Watch Co. Dank ihrer ständigen Innovation gewann Tavannes Watch Co die Goldmedaille beim Grand Prix de Bern im Jahr 1914. Tavannes Watch Co. gründet im gleichen Jahr in Tokio mit Kono Shohei ein Unternehmen, das von einem ehemaligen technischen Manager von Kintaro Hattori (Seiko & Citizen Watch Co.) geleitet wird, und montiert Tavannes Watch-Uhren, die unter der Marke Pacific verkauft werden. Die Produktpalette des 20. Jahrhunderts umfasste natürlich Armbanduhren unterschiedlichster Art, zum Beispiel die stoßfesten Modelle mit einer Schutzhülle über dem zerbrechlichen Kristallglas, die 1915 an Soldaten ausgegeben wurden und heute als „Trenchuhr“ bezeichnet werden. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Tavannes Watch Co von zwei britischen U-Boot-Kommandanten angesprochen, um den Bau einer Uhr zu erwägen, die für die Arbeit auf unter Wasser gespülten U-Boot-Decks geeignet ist - Diese Uhr sollte wasserdicht und nicht magnetisch sein und die Unruh hatte aus einem Material sein, das bei Temperaturschwankungen ein Minimum an Ausdehnung und Schrumpfung zeigt - Das Zifferblatt musste jederzeit lesbar sein - 1917 wurde die erste wasserdichte Armbanduhr der Tavannes Watch Company geboren.
Ab 1918 beherbergt ein Neubau im Stil der Tavannes Watch Co. und in unmittelbarer Nachbarschaft zu dieser die Maschinen- und Messgeräteaktivitäten der Uhrenmanufaktur, die im Laufe der Jahre an Bedeutung gewann. Die Werkzeugmaschinen, die zunächst für die Eigenfertigung der verschiedenen Uhrenkomponenten entwickelt wurden, werden dann in Serie produziert und für den Verkauf außerhalb des Unternehmens bestimmt. Der Erfolg stellte sich schnell ein, denn zwischen 1900 und 1930 wurden 2000 Maschinen von der neue Tavannes Machines Co. vermarktet. 1919 wurde eine Werkstatt zur Fertigung von Taschen- und Marinechronometern eingerichtet. Tavannes verwendete unter anderem auch das von Paul Ditisheim entwickelte Marinechronometer mit Zentralsekunde und austauschbarer Hemmungspartie. Emile Marti war Betriebsleiter (chef de fabrication) der Firma Tavannes Watch Co./ Cyma Watch Co. in der Filiale zu Moutier. Schon vor dem ersten Weltkrieg begann Cyma mit der Entwicklung von Armbanduhren. Tavannes erzielte mit seinen Deckuhren viele Erfolge bei den Chronometerwettbewerben des Observatoriums Neuchâtel. Um 1926 wurde Tavannes vor eine Herausforderung gestellt. Der Mann, der schließlich zum König Edward VIII. von England gekrönt werden sollte und den Thron aufgab, beauftragte Tavannes, ihm eine maßgeschneiderte Uhr zu fertigen, die beim Golfen als Gürtelschnalle getragen werden konnte. Mit einem diskreten Druck auf einen kleinen Knopf würde das Uhrenteil der Schließe in einem Winkel von ungefähr 90 Grad zum Gehäuse aufklappen. In dieser Position konnte die Uhrzeit abgelesen werden. Dank ihrer ständigen Innovation und patentierten neuen Systemen gewann Tavannes Watch Co 1929 die Goldmedaille beim Grand Prix de Barcelone. Ein extra dünnes Uhrwerk wurde in eine spanische 100-Peseten-Goldmünze integriert und die erste version wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre kreierte Tavannes Watch Co neuartige Uhren wie „La Captive“ oder die Belt-Watch das erste Modell für Edward VIII entwickelt wurde, und die damals noch aus völlig neuen Konzepten bestand. Es folgten „wasserdichte“ Armbanduhren sowie Armbandchronographen mit Valjoux-Werken. Am 19. März 1930 Gründung der Cyma Watch Company - Cyma Watch Co. als eigenständige Unternehmen und Vertriebsorganisation.
1931 begann TMCo mit der Herstellung seiner berühmten Gyromatic, einem 6-Spindel-Vertikaldrehautomaten. Diese Maschine zum Drehen von großen Teilen in Großserie, die es in drei Ausführungen gibt, wurde schnell weltweit erfolgreich.
1969 schlossen sich die Firmen Cyma, Tavannes und DOXA zur Synchron AG zusammen, zu der seit 1972 auch die Firma Auréole gehört. Seit 2008 ist Tavannes Watch wieder eigenständig und vertreibt Uhren hauptsächlich in die USA.
Patente
- Zylinderhemmung mit besonderen Gestell
Marken und Modelle
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