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Version vom 2. April 2009, 20:39 Uhr

Alpina

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Alpina Zifferblattsignatur
Taschenuhr von Alpina
Datei:Alpina Uhrenfabrik Straub & Co.jpg
Alpina Uhrenfabrik Straub & Co.in Biel um 1910. Heute Wenger Watch
Union Horlogère Alpina Bürogebäude Uniongasse 13 Biel/ Bienne

Alpina ist die wichtigste Uhrenmarke der "Union Horlogère", einer Genossenschaft von Uhrenfabrikanten und -händlern
Alpina (Uhrenmarke)

Union Horlogère:
Genossenschaft von Uhrenfabrikanten und -händlern

Die Genossenschaft Union Horlogère wurde 1883 von Gottlieb Hauser unter dem Namen "Schweizerische Uhrmacher-Corporation" gegründet und war ab 1890 in Biel ansässig. Ziel der Vereinigung führender Hersteller und Händler waren kostengünstige Herstellung und Vertrieb von Uhren.

Die Union Horlogère begann eigene Kaliber zu entwickeln und das Vertriebsnetz auszubauen. Die Rohwerke wurden von der Alpina-Rohwerke-Fabrik (Duret & Colonnaz) in Genf produziert. Duret & Colonnaz war auch maßgeblich an der Entwicklung der ersten Alpina-Kaliber beteiligt.

Ursprünglich war der Markenname Alpina eine Kaliberbezeichnung für zwei Uhrwerke von J. Straub & Co, ein 12- und ein 19-liniges Ankerwerk. Den Markennamen Alpina hatte sich Jacob Straub für seine Uhrwerke schützen lassen. Da Straub & Co Hauptlieferant der Union Horlogère war, trugen praktisch fast alle Uhren der Union Horlogère den Markennamen Alpina.

Bis Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. blieb J. Straub der bedeutendste Hersteller für die Union Horlogère.

Auf der Suche nach einem einheitlichen Bezeichnungssystem einigten sich die Mitglieder der Union Horlogère auf:

  • Alpina für alle Uhren der besten Qualität,
  • A (1926), Festa (1928) und Novice für Uhren minderwertigerer Qualität.

In den sechziger Jahren kommt bei Werken der Ebauches SA auch der Name Terval neben dem Namen Alpina vor. Der Hammer-Automat von Straub wird durch ein AS-Werk ersetzt.

J. Straub lieferte auch Uhrwerke (Alpina 588, 582, 447 und 566 bis 568 bzw. P 05, P 09, P 53 und P 81 bis P85) an die Rensie Watch Inc, New York.

Mitglieder der Union Horlogère

Außer J. Straub & Co. waren noch folgende Hersteller Mitglied der Union Horlogère :

In Deutschland, Ost- und Nordeuropa wurden erste Vertretungen gegründet. 1901 wurde dann der Name 'Alpina' als Marke registriert. 1905 erfolgte der Beitritt der US-Firmen Gruen und Hamilton. Siehe auch: Alpina Gruen Gilde SA.

In den 20er Jahren des 20. Jh. kamen hinzu:

Vertriebsnetz von Alpina

In ihrem Jahrbuch von 1930 teilt die Alpina Gruen Gilde SA mit, daß sie über ein Vertriebsnetz von 1575 Einzelhändlern, mehrheitlich in Europa, verfügt.

Diese waren u.a. durch 6 Ländervertretungen betreut:

  • Alpina Schweiz mit 102 Einzelhändlern,
  • Alpina Deutschland mit 928 Einzelhändlern,
  • Alpina Österreich mit 77 Einzelhändlern,
  • Alpina Niederlande mit 50 Einzelhändlern,
  • Alpina Ungarn mit 34 Einzelhändlern und
  • Alpina Dänemark mit 28 Einzelhändlern,

Des Weiteren gab es Alpina-Händler in der Tschechien und der Slowakei (134), in Italien (64), in Polen (32), in Spanien (27), in Schweden (21), in Belgien (24), in den Balkanstaaten (24), in Luxemburg (10), in Norwegen (7), in Letland (4), in Estland (1) und in weiteren Ländern (8).

Markennamen von Alpina

  • Festa
  • Siegerin
  • Terval
  • Tresor
  • Novice

Alpina Watch International

Mit der Umwandlung der Alpina Union Horlogère zur Alpina Watch International im Jahr 1972 wird die Fabrik von Straub & Co. geschlossen. Damit geht die Ära der Herstellung eigener Manufakturwerke zu Ende. Auch das viele Jahre benutzte rote Dreieck und der Schriftzug "Alpina" verschwinden.

Man arbeitet mit einer Anzahl von Montagebetrieben zusammen, die ausschließlich Rohwerke verarbeiten, unter anderem:

Mit der Entwicklung der elektronischen Uhren begann auch für Alpina ein neues Zeitalter. Die ersten digitalen Uhrwerke kamen von General Electric (USA) und von Ricoh (Japan). Sehr schnell konnte auch die Schweizer Uhrenindustrie die Nachfrage nach Schweizer Quarzuhrwerken decken. Am meisten wurden die Werke von Ebauches SA und Harley Ronda verwendet.

Leider entgeht auch die Alpina nicht den schwierigen Zeiten, die in den siebziger und achtziger Jahren in der Schweizer Uhrenindustrie herrschen. Das große Gebäude der Union Horlogere in der Uniongasse wurde aufgegeben und in die Silbergasse umgezogen. Zu Beginn der achtziger Jahre zieht man in ein viel weniger zentral gelegenes Gebäude in der Gewerbehofstraße. Dennoch kommt die Alpina wie so viele Marken in dieser Zeit aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Das Büro in Biel wird geschlossen, nur in Deutschland unterhält man in Köln noch ein Büro zum Vertrieb.

Die Alpina-Anteile gingen schließlich komplett in die Hände des Deutschen Brüder Max und Hans Gerl über. Der Name Alpina war in Deutschland noch ein Begriff bei den Dugena-Kunden. Nach der Auflösung der Dugena sah man für die Marke Alpina noch Möglichkeiten. Die verwendeten Werke kamen hauptsächlich von ETA. Mit dem Comeback der mechanischen Uhr wurden auch die ETA-Automatikwerke, -Handaufzugwerke (Peseux) und -Chronographen (Valjoux) in die Kollektion aufgenommen. Doch schließlich beschlossen die Eigentümer in Deutschland im Jahr 2000, die Marke Alpina vom Markt zu nehmen.

Alpina in Deutschland

Alpina Glashütte
Zifferblattsignatur einer Taschenuhr

1899 wurde in Berlin eine deutsche Generalvertretung (Alpina Berlin) eingerichtet. 1904 trat J. Assmann, Glashütte der Union Hologerie für den deutschen Markt bei.

Um 1909 gründete Alpina Union Horlogère in Glashütte, Altenberger Str. 18, die "Präcisions-Uhrenfabrik Alpina", die unter der Signatur "Alpina Union Horlogère Glashütte SA" Uhren, zumeist mit Schweizer Werken unter Verwendung Glashütter Gangteile, herstellte. 1912 wurde das erste Alpina Chronometer in Glashütte gebaut, ebenfalls mit Schweizer Werk unter Verwendung Glashütter Gangteile. Ab 1913 wurden auch die 21-linigen Uhren für die Deutsche Marine produziert.

Alpina bezog u.a. Werke des Kaliber 58 von der UROFA und vollendete diese. Während des II. Weltkrieges wurden auch Uhren des Kalibers 48 von der Alpina Berlin fertiggestellt und reguliert.

1917 kam es aus politischen Gründen gegen Ende des 1. Weltkriegs zur Trennung in die Union Horlogère SA in Biel/Schweiz und die Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH (ADUG) in Berlin/Deutschland.

Nach dem 2. Weltkrieg wird der deutsche Zweig der Alpina reorganisiert und startet 1949 in Darmstadt neu als DUGENA, Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina. Die deutsche Alpina wurde 1972 aufgelöst.

Die Wiederbelebung der Uhrenmarke Alpina in der Schweiz

Heutiges Markenlogo

In der Schweiz lag noch Interesse für die berühmte Marke vor. So wurde die Marke Alpina 2002 von Frederique Constant in Genf o.l.v. Dr. Peter Stas erworben.

Die neue Alpina Watches International SA bezieht ihre Werkstätten und Büros in Plan-les-Ouates, einem Vorort von Genf. Im Jahr 2003 wird Alpina auf der Baseler Messe wieder mit einer kompletten Modellserie im Markt eingeführt. Dabei wird das Image der Marke wieder auf den "Geist des Alpinismus" zurückorientiert. Entsprechend haben die neuen Modelle ein sportliches und robustes Erscheinungbild.

Anschrift

Alpina Watch International S.A.
8, Chemin de la Galaise
Plan-les-Ouates
CH-1228 Genf
Tel: +41 22 860 0180
Fax: +41 22 860 0464

Literatur

Weiterführende Informationen

Weblinks