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Version vom 31. Dezember 2008, 01:09 Uhr
VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)
Deutscher Uhrenhersteller
.
Die Entstehung der GUB
Die Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) wurden am 1. Juli 1951 durch Zusammenschluss des größten Teils der in der damaligen sowjetisch besetzten Zone Deutschlands (SBZ) enteigneten und in "Volkseigentum" überführten Glashütter Uhren- und Feinmechanischen Betriebe, gegründet. Auch die erst 1948 zu Lange VEB verstaatlichte Firma A. Lange & Söhne wurde in den neu gegründeten Betrieb integriert.
Dazu gehörten weiterhin die vormaligen Betriebe:
- VEB UROFA und UFAG mit der Abteilung Basalt (Uhrsteinfertigung)
- VEB Feintechnik (vormals Gössel & Co. Bzw. Burckhard)
- VEB Meßtechnik (vormals Mühle & Sohn)
- VEB Estler (Gehäusefertigung)
- VEB Liwas (vormals Otto Lindig)
- Lehrkombinat „Makarenko“
Mit dem Zusammenschluss erfolgte eine Unterteilung in einen Uhren- und einen Gerätesektor. Parallel dazu erfolgte eine Bereinigung des Produktionssortimentes.
Während der Uhren- und der Gerätebau einschließlich der Schiffsuhrenproduktion in Glashütte verblieben, wurde die Produktion von Messgeräten, Tachometern und Kraftstoffpumpen in andere Spezialbetriebe verlagert.
Die Produktion von Kamin-, Tisch-, Wand- und Küchenuhren, die bisher vom VEB Feintechnik in Glashütte gebaut wurden, wurde dem VEB Feintechnik Sonneberg übertragen.
Zu den Pionieren der ersten Zeit gehörten u.a. der technische Leiter Ing. Helmut Klemmer, der Glashütter Regleur- und Chronometermacher Gustav Gerstenberger sowie der Werkzeugmacher und Konstrukteur Ing. Karl Nitsche. Neben der laufenden Produktion der neu eingegliederten Betriebe, lagen bereits im September 1951 die maßgeblich von Helmut Klemmer entwickelten Konstruktionsunterlagen für eine neue 12 ½ linige Armbanduhrwerkfamilie (Kaliber 60 bis 60.3) vor.
Die ersten Uhrwerke
In den ersten Jahren wurden folgende Werke entwickelt/konstruktiv überarbeitet und produziert:
Die von Lange VEB übernommenen Q1 Kaliber 28 & 28.1 wurden als Q1 Güteuhren der GUB Kaliber 28 & 28.1 von September 1951 zuerst nur mit GUB Zifferblattsignatur und noch im selben Jahr, nach Auslieferung der letzten Werke mit dem Lange Signet, auch mit dem GUB Logo auf der Räderwerkbrücke bis 1957 weiter produziert.
- Formwerk für Herrenarmbanduhren GUB 62
- Dieses Werk entsprach weitestgehend dem Kaliber Urofa 581
- Formwerk für Damenarmbanduhren GUB 63
- Dieses Werk entsprach weitestgehend dem Kaliber Urofa 542
Armband-Chronografen-Werk GUB 64
Dieses Werk wurde nach dem Vorbild Urofa 59 entwickelt.
Stoppuhrwerk GUB 65 (unter Verwendung der Gangpartie von Lange 48) Die Produktion wurde nach Abschluß der Konstruktion 1953 zum VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla verlagert.
1954 wurde auf der Basis der Kaliber 60, 60.1 und 60.3 mit der Entwicklung einer neuen Generation von Armbanduhren mit Datums- und Wochentagsanzeige begonnen. Es entstanden aus dem Kaliber 60 das Kaliber 66 und aus dem Kaliber 60.1 das Kaliber 66.1. Beide Kaliber wurden ausschließlich in Doublegehäuse eingeschalt. Die geplante und bis zur Nullserie entwickelte Güteausführung des Kalibers 66.3, entwickelt aus dem Güteuhrkaliber 60.3, wurde nicht mehr in die Serienproduktion aufgenommen.
Von Anfang an wurde entsprechend der Glashütter Tradition ein hohes Qualitätsniveau bei der Armbanduhrenherstellung vorgegeben und bei allen Uhrwerksentwicklungen durchgehalten. Bei den mechanischen Armbanduhren wurden ausschließlich vielsteinige Werke entwickelt und hergestellt. Die Werke haben sehr gute Gangeigenschaften, sind servicefreundlich aufgebaut und äußerst langlebig. Viel Werke aus den 50-er Jahren haben eine höhere Lebensdauer als die meist aus verchromtem oder vergoldetem Messing bestehenden Gehäuse erreicht. In der DDR waren die Glashütter Uhren die Spitzenqualität und verglichen mit den Einkommen recht teuer. Auch die verwendeten Gehäuse – zunächst in großem Maße in Süddeutschland zugekauft, später in Weimar und Zwickau hergestellt – hatten ein hohes Qualitätsniveau. Interessanterweise wurde das bereits bei Lange & Söhne kurz nach der Zwangsverstaaatlichung zum VEB Lange eingeführte Gütezeichen Q1 von den Glashütter Uhrenbetrieben für die sogenannten Güteuhren und Chronometer weiter genutzt, später wurde es dann in der DDR zum Gütezeichen für international konkurrenzfähige Spitzenprodukte und wurde auch für andere Industriegüter mit bester Qualität verwendet.
Die Uhrwerksentwicklung in den Folgejahren
In den folgenden Jahren wurden nachfolgende Werke entwickelt und produziert:
- Rundes Werk für Herrenarmbanduhren GUB 67/68 mit automatischem Aufzug (Automat) und GUB 69/70 mit Handaufzug sowie GUB 70.1 sowie GUB 70.1 & GUB 70.3 als Güteuhren oder Chronometer
- Präzisionsmehrzweckuhrwerk GUB 71
- Das Werk kam als Flugzeugborduhr zum Einsatz.
- Formwerk für Damenarmbanduhren GUB 72
- Dieses Werk erhielt später die Bezeichnung Kaliber GUB 08-20, die Weiterentwicklung ist das Kaliber GUB 09-20
- Der auch für dieses Werk verwendete Name Spezimatic ist eine Abkürzung für Spezialautomatic.
- Der auch für dieses Werk verwendete Name ist Spezichron .
Güteuhren der Glashütter Uhrenbetriebe VEB
Das Sortiment der Güteuhren umfasste bereits bei Gründung der Glashütter Uhrenbetriebe im Juli 1951 besonders ganggenaue Chronometer, Beobachtungsuhren sowie zwei Armbanduhrvarianten. Es handelt sich dabei im Einzelnen um das Einheitschronometer Kaliber 100, die Beobachtungsuhr Kaliber 48 und die beiden Armbanduhrkaliber 28 & 28.1, die das Nachkriegssortiment der 1948 verstaatlichten Firma A. Lange & Söhne, des Lange VEB Glashütte i/SA, darstellten.
Mit der Eingliederung des Lange VEB
in die GUB wurde auch die gesamte Güteuhrenproduktion übernommen und mit dem Signet „GUB“
der neu entstandenen Firma, zuerst nur auf den Zifferblättern und nach Verbrauch der vorproduzierten Halbfabrikate auch auf den Werken, ausgestattet.
Ob es sich bei dem bereits vor der Gründung der DDR (07.10.1949) bis 01.06.1951 von der Firma Lange VEB verwendeten Q1 Zeichen auf den Zifferblättern der Armbanduhren 28 & 28.1 um ein firmeneigenes Logo für diese Uhren gehandelt hat, oder bereits um ein z. B. vom Land Sachsen genehmigtes Gütezeichen handeln könnte, ist derzeit noch Gegenstand von Recherchen (siehe Diskussion).
Diese Güteuhren haben alle eine auf der Platine unterhalb der Unruh geprägte und in noch vorhandenen Verkaufsbüchern nachweisbare Werknummer.
Aufgrund dieser Tatsache lässt sich heute noch sowohl die Echtheit als auch das Verkaufsdatum nachweisen. Eingeschalt waren diese Güteuhren in der Regel in verchromten oder vergoldeten Messinggehäusen. Eine geringe Stückzahl wurde auch in aus Pforzheim zugekauften Goldgehäusen eingeschalt, was ebenfalls mittels der Verkaufsbücher nachweisbar ist. Bis zum Auslaufen der Produktion der Güteuhren dieser Kaliber konnte das hohe Qualitätsniveau der Produkte trotzt Schwierigkeiten in der Materialversorgung gehalten werden.
Von dem auf der Basis der Urofa Herrenarmbanduhr Kaliber 581 serienmäßig hergestellten 15 steinigen Kaliber 62.2 der GUB wurde 1952 eine 18 steinige stoßgesicherte Güteausführung mit vergoldeter, nicht geschlitzter Gewichtsunruh mit 16 Schrauben und dezentraler Sekunde entwickelt, aber nicht in die Serienproduktion übernommen. So wurden, wie auch schon bei Kurt Herkner und Werner Heinrich beschrieben, davon nur zwischen 40 und 50 Stück im Musterbau gefertigt. Diese Uhren, die sich werkseitig durch die vergoldete Gewichtsunruh und vor allem durch das Steinlager des Minutenrades deutlich von der Serienproduktion des Kalibers 62.2 unterscheiden lassen, sind auch nicht in den Handel gekommen.
Mit der 1952 eingeführten Neuentwicklung der GUB Armbanduhr Kaliber 60 in den Ausführungen dezentrale Sekunde (Kaliber 60) und Zentralsekunde bei der Variante 60.1, war die Basis für eine neue Generation Güteuhren der GUB gelegt. 1954 wurden aufbauend auf der neuen Kalibergeneration 60 die veredelten Gütewerke 60.2 mit dezentraler und 60.3 mit Zentralsekunde, jeweils in den Ausführungsvarianten mit 16 oder 18 Steinen, mit und ohne Stoßsicherung, zu einem Preis von ca. 200,- Mark in mit 20 Mikron vergoldeten Importgehäusen oder auch in einheimischen verchromten Gehäusen serienmäßig auf den Markt gebracht.
Um den Anforderungen des Gütezeichen Q1 zu entsprechen, waren neben dem Erreichen einer hohen Ganggenauigkeit die Gütewerke auch noch weiter technisch & optisch aufgewertet worden. Neben der teilweisen Verwendung gepresster Goldchatons und einer vergoldeten Gewichtsunruh mit 16 Schrauben, wurden auch, nach alter Glashütter Tradition, Kron- und Sperrrad mit dem Glashütter Sonnenschliff versehen. Während man die Produktion der von A. Lange & Söhne entwickelten Güteuhren Kaliber 28 & 28.1 1957 eingestellt hat, wurden die der Kaliber 60.2 & 60.3 noch bis 1960/61 weiter produziert. Siehe dazu auch Werkfamilie GUB 60.
Aus den 1956 aus dem Grundkaliber 60 heraus entwickelten Armbanduhren mit Datum- und Wochentagsanzeige, den Kalibern 66 & 66.1, war ebenfalls die Produktion einer Güteuhrvariante geplant. Dieses Kaliber 66.3 ist zwar bis zur Nullserienreife entwickelt und im Musterbau sind auch wenige Exemplare gefertigt worden, aber in die Serienproduktion wurde dieses Kaliber nicht übernommen.
1959 war auch die Entwicklung des Präzisionsmehrzweckuhrwerkes GUB 71, einer 22 steinigen Flugzeugborduhr mit Chronogaphenfunktion und einem beheizbaren 8-Tage Laufwerk, abgeschlossen. Neben den bis 1976 gebauten mechanischen Schiffschronometern ist auch dieses Bordinstument aufgrund seiner höchsten Anforderungen genügenden Gangeigenschaften als Güteuhr anzusehen.
Inzwischen war mit den Kalibern 67.1 bis 70.3 die Entwicklung der nächsten, noch weiter standardisierten Armbanduhrgeneration der GUB abgeschlossen und stand vor der Einführung in die Serienproduktion.
Dabei ist zu beachten, dass es sich bei dem für einen speziellen Exportauftrag mit zwei zusätzlichen Decksteinen versehenen Werkkaliber 68.1, was dann die Kaliberbezeichnung 68.4 erhielt und nur in einer geringen Stückzahl für diesen einen Exportauftrag gefertigt wurde, um keine echte neue Werksentwicklung und auch nicht, wie gelegentlich beschrieben, um eine Güteuhr im herkömmlichen Sinne handelt.
Ziel war es bei der Entwicklung der neuen Werkfamilie unter anderem auch mit den geplanten Güteausführungen, erstmalig ein chronometerfähiges Armbanduhrwerk der DDR aus Eigenproduktion auf den Markt zu bringen, welches auch auf dem nicht sozialistischen Markt Absatzchancen haben sollte. Erreicht wurde diese Zielstellung erstmalig Anfang der 1960er Jahre mit der 16 steinigen Güteausführung des Kalibers 70.1. In der höchsten Qualitätsstufe Q1 ebenfalls mit vergoldeter Gewichtsunruh mit 16 Schrauben gefertigt und in 5 Lagen geprüft, wurden die für Chronometerwerke geforderten Werte bei einem Teil der Werke erreicht. Der überwiegende Teil dieser Güteproduktion wurde an das Versandhaus Quelle in die Bundesrepublik Deutschland geliefert. Von in den größerer Stückzahl meist auch in den größeren & moderneren Gehäusen (36 mm) verbauten Güteuhren des baugleichen Kalibers 70.3, die ebenfalls das Gütezeichen Q1 und jetzt auch den Zifferblattaufdruck „Chronometer“ trugen, kamen auch wieder mehr Güteuhren auf den heimischen Markt. Allerdings kann man nur den Teil der Güteuhren des Kalibers 70.3 als Chronometer bezeichnen, die auch die entsprechende Deckelprägung des DAMW und ein entsprechendes Chronometerzertifikat vorweisen können. Siehe dazu auch Werkfamilie GUB 70.
Mit der Einstellung der Produktion des Kalibers 70.3 endete 1970 die in der bisher üblichen Form aus der Serienproduktion herausgehobene, begrenzte Fertigung von Güteuhren bei den Herrenarmbanduhrkalibern. Mit den 1965 auf der Leipziger Messe vorgestellten und ausgezeichneten Automatikwerken vom Kaliber 74 & 75 war es der GUB erstmals gelungen ein mit seinen sehr guten Gangeigenschaften weltmarkfähiges Spitzenprodukt auf den Markt zu bringen, das schon in der Standardserienproduktion den hohen Ansprüchen, die man an eine Güteuhr stellte, gerecht wurde. Bei der Markteinführung war es immerhin das flachste Automatikwerk weltweit. Nicht zuletzt seinen guten Qualitätseigenschaften ist es geschuldet, dass „Spezimatic“ auch heute noch ein bekannter Begriff auf dem Uhrensektor ist. Das Gütezeichen Q1 wurde jetzt nicht mehr auf Zifferblatt oder Werk gezeigt, sondern war nur noch auf den Garantieurkunden ersichtlich. Gleiches gilt auch für die letzte Innovation der GUB bei den mechanischen Herrenarmbanduhren, dem Kaliber 11 „Spezichron“ mit automatischem Aufzug in den Ausführungen 11-25, 11-26 und 11-27.
Auch bei den Damenarmbanduhren gab es bei den GUB Bestrebungen zu einer Produktion von Güteuhren. Basierend auf dem Damenarmbanduhrwerk Kaliber 542 der Urofa bestand seit 1951 die Serienproduktion des Kalibers 63. Eine Güteausführung bei der die Lagersteine teilweise chatoniert waren, wurde zwar unter der Kaliberbezeichnung 63.2 entwickelt und im Musterbau bis 1959 auch wenige Werke gefertigt, aber nicht in die Serienproduktion überführt.
Erst 1971 kam es über die Werksinnovationen 08-20 und 09-20 zu der Serienproduktion eines Güteuhrkalibers mit der Bezeichnung 09-60. Von diesem 5 ½ linigen, 19 steinigen Gütewerk mit Ringunruh und Stoßsicherung wurden dann in den Jahren bis 1990 nur ca. 2000 Stück produziert.
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, den letzten der DDR, aber nicht der Produktion mechanischer Herrenarmbanduhren in Glashütte, wurde nochmals an der Entwicklung einer höchsten Ansprüchen genügenden Güteuhr, diesmal zeitgemäß mit automatischem Aufzug, gearbeitet. Zur Produktion dieser Uhr des Kalibers GUB 10-30 kam es dann aber erst 1990, nach der Umwandlung des VEB Glashütter Uhrenbetriebe in die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH. Dieses auch wieder mit dem Glashütter Sonnenschliff veredelte Werk wurde dann bis zur endgültigen Privatisierung 1994 gebaut.
Die Kombinatsbildung
Die Zuordnung der Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) in das von staatlicher Seite entsprechend planwirtschaftlicher Direktiven neu gegründete Uhrenkombinat Ruhla VEB, dem auch das Uhrenwerk Weimar, welches u.a. Gehäuse für die GUB fertigte angehörte, erfolgte 1967. In einem weiteren Schritt bei der von „Partei (SED) und Regierung“ beschlossenen Bildung von Großkombinaten in der damaligen DDR erfolgte mit Beginn des Jahres 1978 die Integration des Uhrenkombinates Ruhla in das Kombinat Mikroelektronik Erfurt. Die wirtschaftliche Selbstständigkeit wurde im Laufe dieses Prozesses immer stärker von den staatlichen Planvorgaben überlagert, was sich mehr und mehr hemmend auf die eigene Innovationskraft des Betriebes und seiner Mitarbeiter auswirkte. Wozu die hoch qualifizierten Fachkräfte des Uhrenstädtchens Glashütte fähig und in der Lage gewesen wären, kann man heute an Hand der weltweiten Nachfrage nach ihren Qualitätsprodukten ermessen. Mit der Wende 1990 wurde der ehemals volkseigene Betrieb durch die Treuhand in eine GmbH überführt und 1994 endgültig privatisiert.
Hier noch einmal eine chronologische Auflistung der Namens- und Zugehörigkeitsveränderungen zu übergeordneten Wirtschaftsstrukturen:
- ab 1967 - VEB Uhrenwerk Glashütte im VEB Uhren- und Maschinenbau Kombinat Ruhla
- ab 1978 - VEB Uhrenwerk Glashütte im Kombinat Mikroelektronik Erfurt
- ab 1990 - Glashütter Uhrenbetrieb GmbH als Unternehmen der Treuhandanstalt
- ab 1994 - Glashütter Uhrenbetrieb GmbH privatisiert
- ab 2000 - Glashütter Uhrenbetrieb GmbH als Unternehmen der Swatch Group
Die Entflechtung und Privatisierung
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Aus dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe GUB entstand 1990 der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH. In dieser Zeit wurde das Kaliber GUB 10 - 30 (signiert: "Glashütte original/Germany" oder "Glashütte original Spezimat/Germany") sowie ein neues Warensortiment mechanischer Automatikuhren unter Verwendung von Schweizer ETA-Werken verschiedener Qualitätsstufen produziert.
In der Quarzuhrenproduktion wurden nach 1990 zeitweilig, neben den eigenen Werken, auch Schweizer Quarz-Longlife-Werke verwendet.
Das außerordentlich bewährte Damenuhr-Kaliber 09-20 wurde weiter hergestellt und wie auch schon in den 1980er Jahren in Herrenuhren eingesetzt. Die guten Gangeigenschaften des Damenwerkes gestatteten dies. Die Glashütter Uhrenbetriebe waren damit weltweit einer der ganz wenigen Hersteller, die auch in der Quarz-Ära immer mechanische Werke hergestellt haben. Die entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnisse gingen nicht verloren, was sich heute bei der Produktion mechanischer Uhren im "Luxussegment" auszahlt.
1994 erfolgte die engültige Privatisierung, Vertriebsmarke ist ausschließlich "Glashütte Original"
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 CD Faszination Glashütte
- ↑ 2,0 2,1 Fachzeitschrift "Klassik Uhren", Ausgabe Nr. 3/2007; Artikel "Die Mechanischen Armbanduhren der GUB Glashütte/SA."
Weiterführende Informationen
- Uhrenabbildungen des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
- Artikel über Uhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
- Bilder von Uhrwerken des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
- Artikel über Uhrwerke des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
- Archiv VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913
- CD Faszination Glashütte
- Mechanische Armbanduhren aus Glashütte 1950 - 1980; Autor: Werner Heinrich; Herausgeber: Callwey; Auflage: 1 (September 2007); ISBN 3766717197